Förderung Digitalisierung in Deutschland: Die Förderprogramme für Digitalisierung im Überblick
Veröffentlicht am 25.07.2024
Lesedauer: 13 min
Inhalt
- Wer hat Anspruch auf Digitalisierungsförderung in Deutschland?
- Fördermittel Digitalisierung: Was wird wie hoch gefördert?
- Förderung Digitalisierung – Diese bundesweiten Förderprogramme für Digitalisierung in Deutschland sollten Sie kennen
- Weitere Digitalisierungsförderungen für Ihr Bundesland
- Antrag Förderung Digitalisierung: So läuft das Antragsverfahren ab
- Geschäftsprozesse digitalisieren & profitieren
Inhalt
- Wer hat Anspruch auf Digitalisierungsförderung in Deutschland?
- Fördermittel Digitalisierung: Was wird wie hoch gefördert?
- Förderung Digitalisierung – Diese bundesweiten Förderprogramme für Digitalisierung in Deutschland sollten Sie kennen
- Weitere Digitalisierungsförderungen für Ihr Bundesland
- Antrag Förderung Digitalisierung: So läuft das Antragsverfahren ab
- Geschäftsprozesse digitalisieren & profitieren
Förderung Digitalisierung in Deutschland: Die Förderprogramme für Digitalisierung im Überblick
Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen bringt zahlreiche Vorteile mit sich, insbesondere Zeit- und Kosteneinsparungen, eine geringere Fehleranfälligkeit und eine größere Flexibilität für die Mitarbeiter:innen. Viele Unternehmen setzen daher auf digitale Lösungen und investieren in die Optimierung ihrer Prozesse, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig und effizient zu bleiben.
Adäquate Lösungen sind aber oftmals mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden, der insbesondere für kleinere Unternehmen herausfordernd sein kann. Deshalb hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mehrere Förderprogramme ins Leben gerufen, um die Digitalisierung von Unternehmen zu unterstützen. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Informationen zu Digitalisierungsförderungen in Deutschland.
Wer hat Anspruch auf Digitalisierungsförderung in Deutschland?
Da vor allem kleinste, kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) aufgrund des meist nicht unerheblichen Kostenaufwands Schwierigkeiten haben, die digitale Entwicklung ihres Unternehmens voranzutreiben, richten sich die meisten Förderungsangebote an sie. Die Einteilung eines Unternehmens in diese Kategorien basiert auf EU-Vorgaben und bestimmt maßgeblich die Höhe der möglichen Förderungen.
Unternehmen, die in eine dieser Kategorien fallen, können in der Regel eine Förderung für Digitalisierungsmaßnahmen beantragen. Für größere Unternehmen gibt es ausgewählte Förderprogramme und die Möglichkeit von Krediten.
Je nach Bundesland können die Zahlen aber auch abweichen. Die Digitalisierungsprämie Plus (Baden-Württemberg) beispielsweise unterstützt Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeiter:innen.
Fördermittel Digitalisierung: Was wird wie hoch gefördert?
Förderungen für Digitalisierung können für eine Vielzahl von Projekten beantragt werden. Besonders gefördert werden die Einführung neuer Informations- und Kommunikationstechniken (IKT), sowie die Verbesserung von IT-Sicherheit. Welche Projekte genau gefördert werden, hängt von der Art des Förderprogramms ab. Gefördert werden unter anderem:
Die Höhe des geförderten Betrages unterscheidet sich je nach Art der Förderung und nach Bundesland. So unterstützt z.B. die Digitalisierungsprämie Plus (Darlehensvariante) in Baden-Württemberg Vorhaben mit einem Kostenvolumen zwischen 5.000 und 100.000 Euro.
Förderung Digitalisierung – Diese bundesweiten Förderprogramme für Digitalisierung in Deutschland sollten Sie kennen
Neben bundeslandspezifischen Förderprogrammen bietet das BMWK auch bundesweite Förderungen an, die Ihr Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützen.
go-digital
Das Förderprogramm “go-digital” des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) richtet sich an KMU mit Sitz in Deutschland, weniger als 100 Mitarbeiter:innen und einer Vorjahresbilanzsumme von höchstens 20 Mio. Euro. Im Rahmen des Programms kann die Förderung von Beraterleistungen beantragt werden, in den Bereichen digitale Geschäftsprozesse, digitale Markterschließung, Datenkompetenz und IT-Sicherheit. Das von Ihnen ausgewählte Beratungsunternehmen muss zuerst vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie autorisiert werden, um die fachliche Kompetenz und Sicherheit sicherzustellen.
Die Förderung beläuft sich auf 50% des Beraterhonorars bei einem Beratertagessatz von höchstens 1.100 Euro (ohne Mehrwertsteuer) für einen Zeitraum von maximal 30 Beratertagen, die innerhalb von 6 Monaten abgehalten wurden. Die übrigen 50% trägt das Unternehmen. Die maximale Förderungshöhe beläuft sich somit auf 16.500 Euro.
go-inno
Mit den “go-inno” Fördergutscheinen des BMWK werden externe Beratungsleistungen in deutschen KMU gefördert. Gedeckt werden dabei Beratungen in den Bereichen Potenzialanalyse und Realisierungskonzept. Wichtig ist, dass der Technologiebezug deutlich erkennbar ist und die Projekte für das Unternehmen einen nachweislichen Mehrwert haben. Wie bei go-digital sind ausschließlich Beratungen durch autorisierte externe Beratungsunternehmen förderfähig.
Die Förderung kann von KMU in Deutschland beantragt werden, wenn das Unternehmen weniger als 100 Mitarbeiter:innen beschäftigt und im Jahr vor der Nutzung des Gutscheines einen Jahresumsatz bzw. eine Jahresbilanzsumme von höchstens 20 Mio. Euro hatte. Ein Unternehmen kann höchstens 5 Fördergutscheine pro Kalenderjahr beanspruchen, mit einem Gesamtwert von maximal 20.000 Euro.
Die Fördergutscheine decken bis zu 50% der Beratungskosten bei einem maximalen Tagessatz von 1.100 Euro. Ein Beratertag beläuft sich auf mindestens 8 Stunden, inklusive Vor- und Nachbereitung sowie Reisekosten.
Bei einer Beratung im Bereich Potenzialanalyse werden bis zu 8 Beratertage gefördert, mit der Möglichkeit von 2 zusätzlichen Beratertagen bei Einbeziehung sachverständiger Dritter. Für die Ausarbeitung eines Realisierungskonzept können bis zu 20 Beratertage gefördert werden. Auch hier können, unter Einbeziehung sachverständiger Dritter, bis zu 5 zusätzliche Beratertage beansprucht werden.
BAFA “Förderung von Unternehmensberatungen für KMU”
Das Förderprogramm “Förderung von Unternehmensberatungen für KMU” des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) hat das Ziel, das unternehmerische Know-how in KMU zu fördern. Unterstützt werden deutsche Unternehmen bis 250 Mitarbeiter:innen und mit einem Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. Euro. Im Rahmen dieses Programms werden die Kosten für professionelle Beratungen teilweise übernommen.
Um diese Förderung in Anspruch nehmen zu können, sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen, wie z.B. eine vorherige Unternehmensanalyse zur Identifikation von Schwachstellen oder ein Qualifikationsnachweis der beteiligten professionellen Berater:innen.
Die Förderung kann nicht nur für Digitalisierungsmaßnahmen beansprucht werden, sondern auch für andere unternehmerische Bereiche.
Die Höhe der Förderquote beläuft sich auf 50% – 80%, bei maximal 3.500 Euro förderfähigen Beratungskosten. Die Beratungszeiten müssen nicht zusammenhängend erfolgen, dürfen allerdings nicht die Anzahl von 5 Tagen zu je 8 Stunden überschreiten.
ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit
Mit dem ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) erhalten deutsche Unternehmen und Freiberufler:innen Unterstützung bei der Finanzierung von Vorhaben in den Bereichen Digitalisierung und Innovation. Gefördert werden unter anderem Projekte wie die Entwicklung und Implementierung von IT-Sicherheitskonzepten, der Ausbau von innerbetrieblichen Breitbandnetzen oder Aufbau und Umsetzung digitaler Plattformkonzepte. Vorhaben wie Treuhandkonstruktionen, Umschuldungen und Nachfinanzierungen sind nicht förderfähig.
Der Mindestkreditbetrag beträgt 25.000 Euro und pro Innovations- bzw. Digitalisierungsvorhaben können maximal 25 Mio. Euro beantragt werden. Für Unternehmen, die als innovativ eingestuft werden, bietet die KfW außerdem Kredite von bis zu 7,5 Mio Euro pro Finanzierungsbedarf. Der Kredit deckt bis zu 100% der förderfähigen Investitionskosten und Betriebsmittel Ihres Projekts.
Die Mindestlaufzeit des Kredits beläuft sich im Normalfall auf 2 Jahre. Der Zinssatz wird von Ihrer Bank berechnet und ist abhängig von Ihren wirtschaftlichen Verhältnissen und Ihren Sicherheiten. Beantragung sowie Rückzahlung des Kredits laufen über Ihre Bank.
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
Um regionale Ungleichgewichte auszubalancieren, hat die Europäische Union den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ins Leben gerufen. Der Fonds ist für den Zeitraum von 2021-2027 mit rund 226 Mrd. Euro dotiert. Seine Ziele sind die Stärkung des Arbeitsmarktes und der regionalen Wirtschaft sowie die Förderung der europäischen territorialen Zusammenarbeit.
Eines der offiziellen politischen Ziele des EFRE ist ein innovativer und intelligenter wirtschaftlicher Wandel in Europa. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen alle Mitgliedsstaaten einen festgelegten Prozentsatz ihrer EFRE-Zuweisung dafür einsetzen. Dieser wird anhand des Pro-Kopf-BIP des jeweiligen Landes berechnet.
Die dadurch zur Verfügung gestellten Mittel werden für Vorhaben und Projekte eingesetzt wie:
- angewandte Forschung und Innovation
- Investitionen in KMU
- Ausrüstung, Software und immaterielle Vermögenswerte
- technische Hilfe
Im Rahmen des EFRE wurden in vielen Mitgliedstaaten Förderprogramme zur wirtschaftlichen Entwicklung gestartet – so auch in Deutschland. Einige der nachfolgenden Förderungen wurden vom EFRE abgeleitet und unterstützen Sie bei der Förderung der Digitalisierung in Ihrem Unternehmen.
Weitere Digitalisierungsförderungen für Ihr Bundesland
Beachten Sie, dass es bei den meisten dieser Förderungen bestimmte Anforderungen gibt, die Sie bzw. Ihr Unternehmen erfüllen müssen. Alle notwendigen Informationen erhalten Sie bei Ihrem zuständigen Bundesministerium.
Antrag Förderung Digitalisierung: So läuft das Antragsverfahren ab
Um eine Digitalisierungsförderung für Ihr Unternehmen zu erhalten, müssen Sie bereits vor Beginn des Digitalisierungsprojektes einen Antrag beim gewählten Projektträger stellen. Wir empfehlen, diesen so früh wie möglich einzureichen, da die Wartezeiten aufgrund der hohen Anzahl an Förderanträgen stark schwanken und sogar mehrere Monate betragen können. Bedenken Sie bei der Antragstellung, dass sich der Firmensitz im entsprechenden Bundesland befinden muss, und dass das Fördermittel dort umgesetzt werden muss.
- 1
Antragstellung zur Förderung der Digitalisierung
Füllen Sie das Antragsformular für die gewählte Förderung aus und reichen Sie es bei Ihrer zuständigen Bezirksregierung ein. Welche Bezirksregierung für Ihr Projekt zuständig ist, hängt vom Durchführungsstandort der Fördermaßnahme ab.
- 2
Eingangsbestätigung Ihres Antrags
Sobald Sie eine Eingangsbestätigung Ihres Antrags auf Digitalisierungsförderung erhalten haben, können Sie mit Ihrem Projekt beginnen. Beachten Sie aber, dass Sie auf eigenes Risiko handeln.
- 3
Prüfung Ihres Antrags
Ihr Antrag wird von der zuständigen Bezirksregierung geprüft. Gegebenenfalls müssen Sie fehlende Unterlagen nachreichen.
- 4
Förderbescheid für Ihre Digitalisierungsförderung
Je nachdem, ob Ihr Antrag angenommen oder abgelehnt wurde, erhalten Sie einen positiven oder einen Ablehnungsbescheid.
- 5
Verwendungsnachweis der Förderung
Sobald die Ausführung der Digitalisierungsmaßnahme abgeschlossen ist, müssen Sie bei Ihrer Bezirksregierung einen Nachweis über die Verwendung der Fördermittel erbringen. Verwendungsnachweis und Ergebnis des Projektes werden überprüft.
- 6
Auszahlung der Fördersumme
Die Fördersumme wird ausbezahlt, sobald die Überprüfung abgeschlossen ist (Kostenerstattungsprinzip).