Auftragsbestätigung: Definitionen, Vorteile und Umsetzung

Veröffentlicht am 23.06.2025

Lesedauer: 5 min

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Wer kennt das nicht? Auftragsbestätigungen trudeln per E-Mail ein, landen in diversen Postfächern oder schlimmstenfalls noch als Fax am Empfang. Sie müssen ausgedruckt, geprüft, abgestempelt, abgeheftet und in Excel dokumentiert werden. Ein Prozess, der nicht nur Zeit frisst, sondern auch fehleranfällig ist – vor allem dann, wenn Mengen, Preise oder Liefertermine vom Ursprungsauftrag abweichen.

Genau hier setzen digitale Auftragsbestätigungen an. Sie automatisieren Abläufe, minimieren menschliche Fehlerquellen und schaffen Transparenz über alle relevanten Prozesse. Viele Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, steigende Auftragsvolumina und komplexe Lieferketten effizient zu steuern. Wer hier noch manuell arbeitet, verschenkt nicht nur Ressourcen, sondern riskiert auch operative Reibungsverluste.

Digitale Lösungen ermöglichen eine automatisierte und strukturierte Verarbeitung eingehender Auftragsbestätigungen – direkt aus E-Mails, PDFs oder Scans heraus. Wie das funktioniert und warum sich die Digitalisierung dieses oft unterschätzten Dokuments lohnt, erklärt dieser Ratgeber.

Was ist eine Auftragsbestätigung?

Eine Auftragsbestätigung ist die formelle Antwort eines Lieferanten auf eine Bestellung. Sie dient als schriftlicher Nachweis darüber, dass ein Angebot angenommen wurde und der Auftrag zu den genannten Konditionen ausgeführt wird. In Deutschland ist die Auftragsbestätigung rechtlich im BGB geregelt, insbesondere in den Paragraphen 145 bis 150. In Österreich finden sich entsprechende Regelungen im ABGB.

Wichtig ist die Abgrenzung zu verwandten Begriffen:

  • Ein Angebot ist ein rechtlich bindender Vorschlag zur Vertragsschließung.
  • Ein Vertrag entsteht durch Annahme dieses Angebots.
  • Die Auftragsbestätigung dokumentiert diese Annahme explizit oder implizit, vor allem wenn keine ausdrückliche Vertragsunterzeichnung erfolgt.
  • Die Rechnung hingegen fordert die Zahlung für die vereinbarte Leistung ein.

Die Auftragsbestätigung hat damit eine klare juristische Funktion: Sie fixiert, was bestellt wurde, was geliefert wird und zu welchen Bedingungen. Besonders im B2B-Umfeld ist sie unverzichtbar, um Missverständnisse zu vermeiden und den Auftragsstand nachvollziehbar zu dokumentieren.

Wann ist eine Auftragsbestätigung notwendig?

Eine Auftragsbestätigung ist immer dann sinnvoll oder sogar rechtlich erforderlich, wenn die Bestellung nicht schriftlich oder nicht vollständig dokumentiert erfolgt ist. Dies betrifft vor allem:

  • Mündliche oder telefonische Aufträge: Hier dient die AB der schriftlichen Fixierung.
  • Abweichungen vom ursprünglichen Angebot: Schon kleine Preis- oder Mengenänderungen machen eine neue Zustimmung erforderlich.
  • Erstaufträge oder neue Kundenbeziehungen: Die AB schafft hier eine vertragliche Grundlage.

Darüber hinaus ist die Auftragsbestätigung in vielen Unternehmen ein etablierter Bestandteil des internen Kontrollsystems. Sie bietet Klarheit, falls es zu Rückfragen oder Reklamationen kommt.

Wie muss eine Auftragsbestätigung aussehen?

Eine rechtssichere und professionelle Auftragsbestätigung sollte bestimmte Pflichtangaben enthalten:

  • Name und Adresse von Absender und Empfänger
  • Datum und eindeutige Auftrags- oder Bestellnummer
  • Beschreibung der Produkte oder Dienstleistungen
  • Einzel- und Gesamtpreise (inkl. Steuerangaben)
  • Lieferbedingungen (Ort, Termin, ggf. Incoterms)
  • Zahlungsbedingungen und Skontofristen
  • Eigentumsvorbehalt und Gerichtsstand

In der Praxis werden Auftragsbestätigungen meist als PDF per E-Mail verschickt. Eine qualifizierte elektronische Signatur ist in der Regel nicht notwendig, kann aber bei sensiblen Verträgen sinnvoll sein. Die Gestaltung sollte sich an der Corporate Identity orientieren, ohne die Lesbarkeit einzuschränken. Vorlagen helfen, den Prozess zu standardisieren und Fehler zu vermeiden.

Auftragsbestätigung: Beispiel

Vorteile digitaler Auftragsbestätigungen

Digitale Auftragsbestätigungen bieten Unternehmen eine Reihe konkreter Vorteile:

Bis zu 60% Zeitersparnis

Automatisierte Erkennung, Abgleich und Weiterverarbeitung sparen Stunden an manueller Arbeit pro Woche.

Fehlerminimierung

Medienbrüche werden vermieden, Tippfehler ausgeschlossen.

Rechtssicherheit

Die digitale Archivierung erfolgt revisionssicher und entspricht den gesetzlichen Anforderungen.

Nachvollziehbarkeit

Jeder Bearbeitungsschritt kann dokumentiert und bei Bedarf nachvollzogen werden.

Abweichungen schnell erkannt

Abweichungen werden automatisch erkannt, Korrekturen, Anpassungen oder Kontrollen können schneller umgesetzt werden

Umweltschutz

Weniger Papier, weniger Druck und weniger Logistik schonen Ressourcen.

Digitale Auftragsbestätigung mit free-com automatisieren

Unsere Lösung erkennt eingehende Auftragsbestätigungen automatisch – ganz gleich, ob sie per E-Mail als PDF, als Scan oder im strukturierten Format eintreffen. Mittels KI-basierter Texterkennung und regelbasierter Datenextraktion werden relevante Informationen ausgelesen, mit der ursprünglichen Bestellung abgeglichen und bei Abweichungen automatisiert Workflows gestartet.

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Alle Schritte zur Auftragsbestätigung automatisieren

Der Prozess beginnt mit der Erstellung von Auftragsbestätigungen und geht über die Prüfung und Freigabe bis hin zur revisionssicheren Archivierung der Dokumente. Jeder Schritt lässt sich digital unterstützen oder vollständig automatisieren:

Auftragsbestätigung erstellen

Ob aus dem ERP-System, aus Vorlagen oder aus Webshops: Die Erstellung kann standardisiert erfolgen. Dynamische Templates füllen alle Kopf- und Positionsdaten automatisch aus. Manche Pflichtangaben können je nach Land variieren, so ist in Österreich eine UID-Nummer erforderlich, in Deutschland muss diese nicht zwingend angegeben werden.

Auftragsbestätigung prüfen

Inhaltliche Richtigkeit, Vollständigkeit und Übereinstimmung mit der Bestellung sind zentral. Digitale Lösungen prüfen automatisch auf Mengen, Preise und Lieferzeiten – mit definierbaren Toleranzgrenzen.

Auftragsbestätigung unterschreiben

Eine Unterschrift ist nur bei bestimmten Vertragsarten erforderlich. Elektronische Signaturen (z. B. gemäß eIDAS) lassen sich bei Bedarf in den digitalen Workflow integrieren.

Auftragsbestätigung archivieren

Gesetzlich vorgeschrieben sind:

  • 6 Jahre Aufbewahrung in Deutschland (§257 HGB)
  • 7 Jahre in Österreich (§132 BAO)

Digitale Archive ermöglichen eine revisionssichere, d.h. unveränderbare und auffindbare Archivierung der Belege.

Auftragsbestätigung verwalten

In Dokumentenmanagementsystemen oder ERP-Archivlösungen lassen sich ABs nach Kunden, Projekten, Status oder Nummern sortieren und mit entsprechenden Zugriffsrechten versehen.

Auftragsbestätigung zustellen

Standard ist die Übermittlung per E-Mail im PDF-Format. Alternativ können auch Kundenportale oder EDI-Schnittstellen genutzt werden. Wichtig: eine DSGVO-konforme Datenübertragung mit Verschlüsselung.

Häufige Fragen zur digitalen Auftragsbestätigung

Mit klarem Betreff, Bezugsnummer, tabellarischer Übersicht und standardisierten Klauseln (z. B. Lieferzeit, Eigentumsvorbehalt).

Alle relevanten Vertragsdaten: Absender, Empfänger, Datum, Artikel, Menge, Preis, Konditionen, Gerichtsstand, Eigentumsvorbehalte, Lieferbedingungen in Österreich UID Nummern.

Per E-Mail, durch digitale Unterschrift oder über Kundenportale. Es gibt keine Formpflicht, aber Schriftlichkeit ist empfehlenswert.

Ja, sofern ein wirksamer Vertrag vorliegt. Die AB ist aber oft ein wichtiges Beweismittel.

In Deutschland mit Zugang beim Kunden, in Österreich je nach Fernabsatzrecht mit ausdrücklicher Bestätigung.

Haben Sie Fragen an uns?

Egal ob Lieferscheine, Auftragsbestätigungen, Eingangsrechnungen, Spesenabrechnungen oder andere Belegarten – unsere intelligente Lösung liest alle Unternehmensdokumente automatisch aus und ermöglicht einen transparenten, ortsunabhängigen Freigabeprozess.

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